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Abira, die "Starke"

003Unsere Ehrenamtlerinnen Jassi und Jeanie waren vor kurzem in Rumänien in der SMEURA, um sich selbst ein Bild über das größte Tierheim der Welt zu machen. Jassi schilderte ein besonderes Schicksal, das uns sehr nahe geht:

"Bei unserem Eintreffen in der SMEURA sahen wir uns zuerst die Krankenstation an:

Ganz hinten in der äußersten Ecke saß ein kleines Welpenmädchen in einer Gitterbox - ein einziges Häufchen Elend. Es hieß, sie hätte einen Unfall gehabt. Beim Herausnehmen sah ich das ganze Ausmaß ihrer schlimmen Verletzungen: Von den Ohren war nur noch die Hälfte vorhanden und in der Nase hatte sie ein Loch. Sie ist erst drei, vier Monate alt und hat in ihrem kurzem Leben schon so viel Schreckliches erleben müssen?

Es dauerte lange, bis ich abends im Hotel einschlafen konnte.

Am nächsten Tag nahmen wir sie wieder aus der Box. Die Kleine freute sich über die Zuwendung - auch wenn es ihr anfangs ein wenig unheimlich war. Aber das Stück Pansen fand sie Klasse - und da kam auch schon mal ein leiser wohliger Knurrer.

Doch wie ich erfuhr, waren nicht nur die Ohren und die Nase verletzt, auch der Schwanz sollte noch amputiert werden. Was für ein Unfall soll das gewesen sein? Beide Ohren ab, Loch in der Nase und nun auch noch der Schwanz!

Die kleine Maus ließ mir keine Ruhe. Meine Gedanken kreisten ständig um sie. Ich schickte die ersten Handybilder ins Tierheim Verlorenwasser und fragte, ob sie die Kleine aufnehmen würden, denn in Rumänien hat sie keinerlei Chancen, jemals aus dem Tierheim herauszukommen. Ich war mir sicher, dass sie mir in Verlorenwasser diesen Wunsch, sie nach Deutschland zu holen und über's Tierheim vermitteln zu können, nicht abschlagen würden. Was war ich glücklich, als die ersehnte Antwort kam: "Ja, wir nehmen sie auf".

Am nächsten Tag hatte ich das große Glück, die Kleine zur OP begleiten zu können. Die Narkose bekam sie in meinen Armen. Beim Rasieren des Schwanzes wurde dann das ganze Ausmaß sichtbar. Er hing nur noch an einer einzigen Sehne! Ich konnte nicht anders: Mir liefen die Tränen, obwohl ich mir doch fest vorgenommen hatte, mich zusammenzureißen. Aber andererseits war ich mir sicher: Jetzt wird alles besser! Sie wird ihre Chance bekommen!

Nachmittags besuchte ich sie wieder. Das schönste war: sie hörte meine Stimme und freute sich. Sie hat so viel durchgemacht und dennoch freut sie sich über Menschen. Obwohl ich merkte, dass sie sich duckt, sofern man mit der Hand von oben kommt.

Dann kam der traurige Abschiedstag. Vor der Fahrt zum Flughafen konnte ich sie nochmal für eine halbe Stunde rausnehmen. Sie konnte die Sonne und Nähe genießen. Als ich sie aufs Gras setzte, guckte sie sofort, wo ich bin. Es fiel mir unendlich schwer, mich von ihr zu verabschieden, aber ich hoffe so, dass sie hier schnell ein tolles neues Zuhause findet.

Also wer sich nicht in diese Maus verliebt, ist selber Schuld. Auch wenn manch einer meint, sie wäre entstellt: Nein, das ist sie ganz und gar nicht. Diejenigen sehen nicht mit dem Herzen.

Sie hat mich neben einigen anderen Schicksalen ganz besonders berührt. Und ich bin dem Tierheim dermaßen dankbar, dass sie eine Chance bekommt. Und natürlich hoffe ich, dass auch viele andere Leute die kleine Maus so bezaubernd finden wie ich.

Ich fand, sie hat einen ganz besonderen Namen verdient! Abira soll sie heißen. Das bedeutet "Die Starke".

 

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