Aufreger

Aufreger: Die Berühmtheit

Die BerühmtheitZwei Männer erscheinen im Tierheim und interessieren sich für J. Cooper - eine Olde English Bulldogge. Der Hund ist 3 Jahre alt und sehr agil - der Interessent 74.

Das Kennenlernen von J. Cooper besteht im Entlangführen an unseren Gehegen. Eine Tierfreundin muss den Herrn erst aufmerksam machen, dass das wohl recht unpassend und stressig für J. Cooper wie auch die Hunde hinter den Gittern ist. Daraufhin setzt sich der ältere Herr zu seinem Partner, der bereits auf der Bank sitzt.

Die "Kennenlerntour" betrug keine 100 Meter.

Wir wollen dem Hund die Chance nicht von vornherein nehmen und schicken die beiden Herren auf Tour in den Wald. Wieder gehen sie nur wenige Meter - sind nach einer Viertelstunde wieder da.

Der Hund soll in Berlin Spaziergänge von 20 Minuten an der Leine erhalten. Ein Auslauf ohne Leine ist nur im Wochenendhaus vorgesehen.
Für einen Hund wie J. Cooper ist das alles völlig unzureichend.

Unsere Mitarbeiter möchten einen anderen Hund vorstellen, der im Alter und Verhalten besser passt.

Während sich der eine Herr höflich bedankt, schäumt der andere vor Wut. Er sei eine Berühmtheit und lasse sich das nicht bieten. Er werde das Ministerium anschreiben und sich über uns beschweren.

Und natürlich schreit das nach einer negativen Bewertung im Netz, die prompt von der "Berühmtheit" verfasst wird.

Darin heißt es u.a.: "Dieses Tierheim hat nicht den Eindruck vermittelt, dem Wohl der Tiere zu dienen, sondern mehr dem eigenen Nutzen."
Hm, worin soll denn unser eigener Nutzen bestehen? Geld nehmen wir nur ein, wenn wir Tiere vermitteln. Außerdem können wir uns dann auf die Schulter klopfen, dass wir wieder ein Tier raus haben und Platz ist für ein neues, mit dem wir wieder eine neue Schutzgebühr kassieren könnten usw. Auch würden wir bei einer Vermittlung den negativen Stress mit solchen Leuten vermeiden.

Doch wir nehmen alle negativen Konsequenzen in Kauf, gerade weil wir uns nicht um unser eigenes Wohl scheren, sondern schauen, ob das Tier es dort dauerhaft gut hat. Wenn Interessenten sich ihrer eigenen fehlenden Kompetenz und verminderten Leistung nicht bewusst sind, ist es an uns, zum Wohle des Tieres zu entscheiden.

In der Bewertung werden dem Hund dann noch Durchfall und Ohrmilben angedichtet.
Unsere Tierärztin fragt: "Hatte der Herr denn ein Mikroskop dabei, um eine Diagnose stellen zu können?" Sie findet selbst mit Mikroskop keine Milben. Ebenso wenig wie Durchfall.

Für unsere Vermittlungen ist es uns völlig egal, wer jemand ist, was er ist oder woher er kommt.

Doch wir müssen zugeben, dass die "Berühmtheit" natürlich doch unsere Neugier geweckt hat und wir nach ihm gegoogelt haben, denn wir hatten den Namen noch nie gehört. Doch auch das Internet kennt ihn nicht.
Einen Eintrag gibt es allerdings. Die "Berühmtheit" findet sich auf der Suche nach kostenlosem Anwaltsrat für seine Beschwerde gegen eine Fluggesellschaft.

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