Aktuelles
Tierheime müssen stets gegen eine Reihe von Vorurteilen ankämpfen. Eines der beliebtesten: die Tiere werden jünger gemacht, als sie tatsächlich sind, um sie besser vermitteln zu können.
Für die meisten Tierheime dürfte das genauso wenig zutreffen wie für uns.
Wir vermitteln gern an ältere und alte Leute (unser Rekord: eine 93jährige). Dafür können wir junge Tiere aber gar nicht gebrauchen und nehmen immer sehr gern auch ältere Tiere auf.
Die ersten Fotos mit Bounty wurden zwei Tage nach seinem Eintreffen aufgenommen.
Die anderen Fotos sind aktuell vom letzten Wochenende nach einem Aufenthalt von drei Wochen bei uns. Man möchte kaum glauben, dass es derselbe Hund ist.
Für alle, die der festen Überzeugung sind, wie böse Tierheime sind und sie müssten ein "armes Tier" aus dem Tierheim "befreien", hier eine zynische Anmerkung: Stellen Sie sich einfach vor, wir haben die Fotos falsch herum eingestellt, um die Menschheit über die wahren Zustände in einem Tierheim zu täuschen. Dadurch wurde aus einem aufgeschlossenen netten Hund ein depressiver traumatisierter ängstlicher Hund mit gebrochener Seele.
Für alle anderen:
Habt gemeinsam mit uns viel Spaß beim Schauen der Fotostrecke und vor allem des Videos mit dieser süßen kleinen Knutschkugel, die man jetzt am liebsten selber knuddeln möchte.
Es hat sich schon herumgesprochen, dass bei uns immer etwas los ist. Besonders bunt sind die Wochenenden.
Vorigen Samstag feierte unser Tierpfleger Siegfried Geburtstag. Zum Glück hatte unser Tierheimleiter schon am Vorabend eine Geburtstagstorte besorgt, denn am Samstag früh kam ein ungeplanter Einsatz. Unser Tierheimleiter sammelte erst einmal eine hochschwangere Katze von etwas weiter weg ein. Wie immer fühlte sich niemand in der dortigen Region zuständig.
Bommel hat die Operation gut überstanden und reißt den Mund schon wieder ganz schön weit auf.
Aber bei den Leckerbissen ist es auch kein Wunder.
Vor allem wird er sich aber wohl auch mit uns über den Befund des Labors gefreut haben: der entfernte Tumor ist gutartig. Uns ist ein großer Stein vom Herzen gefallen.
Wieder einmal traf ein großes Schlemmerpaket von Heike K. ein. Sie spendet unseren Hunden ab und zu Frischfleisch in verschiedenen Sorten, das gefroren in einer Isolierbox eintrifft.
Obwohl es immer eine umfängliche Lieferung ist, reicht sie natürlich nicht für alle unsere Hunde. Meist haben wir so 60 - 80.
Unsere Mitarbeiter wählen deshalb Langzeitinsassen sowie alte und kranke Tiere dafür aus.
Seit vielen Jahren arbeiten wir mit anderen Tierfreunden zusammen und helfen uns gegenseitig. Ein Anruf von einer Seite genügt, und der andere fragt nicht lange, sondern sagt einfach "Ja".
So war es auch Anfang des Jahres wieder. Wir wissen gar nicht mehr, wer diesmal als erster angerufen hatte. Waren es unsere Tierfreunde, die Futter brauchten? Oder waren wir es, die unbedingt ein paar Freigänger-Katzen unterbringen mussten? Oder hatten wir einfach nur mal wieder einen Telefon-Schwatz um zu horchen, was beim anderen derzeit so los ist?
Während unsere Hunde fast alle auf unserer Seite vorgestellt werden, ist dies bei den Katzen nicht zu leisten. Manche sind einfach zu unkooperatiiv. Man kann sie auch nicht wie einen Hund an der Leine vor der Kamera vorbeiziehen. Meist sind es auch zu viele Tiere. Schließlich muss man bedenken, dass das Fotografieren, Bearbeiten der Fotos und das Einstellen im Netz auch viel Zeit benötigt. Es wird aber alles nur ehrenamtlich erledigt.
Deshalb veröffentlichen wir Katzen nur beispielhaft.
Heute sind es Kimba (männlich, geb. 2015, weiße Öhrchen) und Nala (weiblich, geb, 2014, dunkle Öhrchen). Die beiden total lieben und verschmusten Wohnungskatzen möchten gern weiterhin gemeinsam leben. Sie kennen Kinder und Hunde.
Der schwarze Kater Sokrates (geb. 2016) ist derzeit noch sehr scheu und nicht wirklich gewillt, sich fotografieren zu lassen.
Der ältere Herr antwortet "74", als unsere Mitarbeiter ihn nach seinem Alter fragen. Keine Eierei wie "Anfang Siebzig", "in den besten Jahren", "Ich bin Rentner", "Meine Mutter ist 92 geworden". Oder nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" Antworten wie: "Bin ich euch etwa zu alt", "Ihr wollt eure Tiere wohl nicht loswerden", "Kriegt man hier nur bis 30 einen Hund?".
Nein, er sagt schlicht und einfach "74".
Er möchte wieder einen Hund, da seiner verstorben ist.



